Vancouvers Reise in eine CO2-neutrale Zukunft

Entdeckt, wie sich Vancouver in eine Solarpunk-Stadt verwandelt, mit beeindruckenden öffentlichen Verkehrsmitteln, CO2-neutralen Stadtteilen und Wärmeerzeugung aus dem Abwassersystem

Die kanadische Stadt Vancouver hat ein ehrgeiziges Vorhaben in Angriff genommen, um sich in eine CO2-neutrale Metropole zu verwandeln. Diese kühne Vision umfasst einen vielschichtigen Ansatz, der erneuerbare Energiequellen, nachhaltige Stadtplanung und innovative Transportlösungen einbezieht. [1][2]

An der Spitze von Vancouvers Nachhaltigkeits-Bestrebungen steht das Konzept der „CO2-neutralen Bezirke“. Dies sind ausgewiesene Gebiete innerhalb der Stadt, die sich verpflichtet haben, ihre Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren. Sie dienen als Vorbild für ein nachhaltiges Leben und fördern Energieeffizienz, die Nutzung erneuerbarer Energien und umweltfreundliche Praktiken. [1]

Eine der wichtigsten Strategien von Vancouver ist die umfassende Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Die Stadt baut ihre Solarenergiekapazitäten rapide aus, um sauberen Strom zu erzeugen. Außerdem werden überall in Vancouver Windturbinen aufgestellt, die die Energie des Windes einfangen, um Haushalte und Unternehmen mit Strom zu versorgen.

Geothermische Energie ist eine weitere erneuerbare Ressource, die von Vancouver eingesetzt wird. Die Stadt zapft unterirdische geothermische Reservoirs an, um Gebäude zu heizen und zu kühlen und so die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Neben den erneuerbaren Energien fördert Vancouver auch aktiv Elektrofahrzeuge (EVs), um die Verkehrsemissionen weiter zu reduzieren. Durch Anreize und den Ausbau der Infrastruktur ermutigt Vancouver seine Einwohner, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.

Um die Emissionen weiter zu minimieren, hat Vancouver Zonen mit niedrigen Emissionen eingerichtet, in denen nur emissionsarme oder -freie Fahrzeuge zugelassen sind. Diese Zonen zielen darauf ab, die Luftverschmutzung zu reduzieren und die Nutzung umweltfreundlicherer Transportmöglichkeiten zu fördern.

Vancouver SkyTrain, das am längsten betriebene fahrerlose, automatisierte Schnellverkehrssystem (seit 1985)

Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel

Parallel zu diesen Initiativen investiert Vancouver in die Verbesserung seiner öffentlichen Verkehrsinfrastruktur. Der Ausbau und die Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel verringert nicht nur die Abhängigkeit von privaten Fahrzeugen, sondern schafft auch ein effizienteres und nachhaltigeres Verkehrsnetz.

SkyTrain: Längstes fahrerloses, automatisiertes Schnellverkehrssystem

SkyTrain ist das städtische Bahnsystem in Vancouver. Es wurde im Dezember 1985 eingeweiht. Drei Linien, die Expo, Millennium und Canada Line, haben eine Streckenlänge von 79,6 km (49,5 Meilen), verbinden 53 Bahnhöfe und befördern rund 450.000 Fahrgäste pro Wochentag.[3] Dieses Schnellbahnsystem ist ein Pionier im vollautomatischen fahrerlosen Betrieb und seit seinem Start im Jahr 1985 sogar das am längsten betriebene in der Geschichte.[2]

Vancouver gewinnt Wärme aus seinem Abwassersystem zurück; Bild zeigt eine Kläranlage, Luftaufnahme

Anders herum: Wärme aus Abwasser nutzen

Als weiterer Beweis für seine Innovation und sein Engagement bzgl. Nachhaltigkeit hat Vancouver eine bahnbrechende Initiative zur Rückgewinnung von Wärme aus seinem Abwassersystem gestartet. Bei diesem Ansatz, der als „thermische Rückgewinnung“ bekannt ist, wird die durch das behandelte Abwasser erzeugte Wärme aufgefangen und zur Beheizung nahe gelegener Gebäude genutzt.

Durch die Installation von Wärmetauschern im Abwassersystem fängt Vancouver die Restwärme auf und verhindert so deren Abgabe an die Umwelt. Diese zurückgewonnene Wärme wird dann für Heizzwecke genutzt, wodurch der Bedarf an Heizsystemen auf Basis fossiler Brennstoffe reduziert wird.

Diese innovative Strategie reduziert nicht nur die Emissionen, sondern bietet auch eine wertvolle Energiequelle für Gebäude. Die aus den Abwässern zurückgewonnene Wärme kann zur Warmwasserbereitung, zur Raumheizung und sogar zur Stromerzeugung genutzt werden. [2]

Die Hitze des Abwassers wird durch den Dampf sichtbar, der aus einem Gullyschacht an einer belebten Straßenkreuzung austritt

Vancouvers Programm zur Thermischen Rückgewinning:

  • Aktuelle Kapazität: Die Stadt hält derzeit 3,2 Megawatt (MW) Kapazität vor, basierend auf der Rückgewinnung von Abwasserwärme[4]

  • Angestrebte Kapazität: Die Stadt will ihr Abwasserwärme-Rückgewinnungsprogramm ausweiten, um zusätzliche 6,6 MW bereitzustellen. Die Installation der entsprechenden Anlagen hat begonnen, und die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant[4].

Da Vancouver sein Programm zur thermischen Rückgewinnung weiter ausbaut, wird es eine immer wichtigere Schlüssel-Rolle bei den Bestrebungen der Stadt spielen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Vancouvers Ziel ist es schließlich, bis 2050 CO2-neutral zu sein.[5]

Quellen:
[1] https://vancouver.ca/green-vancouver/greenest-city-action-plan.aspx
[2] %20and%
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/SkyTrain_(Vancouver)
[4] https://vancouver.ca/home-property-development/sewage-heat-recovery-expansion-project.aspx
[5] https://vancouver.ca/green-vancouver/vancouvers-climate-emergency.aspx

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