Jahrzehntelang hatten die marginalisierten Berggemeinden Bogotas aufgrund des bergigen Geländes der Stadt erhebliche Probleme beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten. Herkömmliche Transportmittel wie Busse und Taxis, die im riesigen Ballungsraum der kolumbianischen Hauptstadt angeboten wurden, waren unpraktisch und teuer. Die Vororte waren oft isoliert und verfügten nicht über die für soziale Mobilität und wirtschaftliches Wachstum notwendige Anbindung. [1]
Errichtung von Seilbahnen
Die Einführung des 3,34 km langen Seilbahnsystems, das nach seiner Anbindung an den TransMilenio Bus TransMiCable genannt wird, hat die Erreichbarkeit der südlichen Peripherie von Bogota transformiert. Die Gondeln, die über dem Vorort Ciudad Bolivar mit seinen 700.000 Einwohnern schweben, verbinden abgelegene Stadtteile mit wichtigen Verkehrsknotenpunkten und Beschäftigungszentren. Sie verkürzen die Fahrzeiten erheblich. Die Bewohner können nun wichtige Dienstleistungen, Einrichtungen, Jobs etc. innerhalb Bogotas leichter und kostengünstiger erreichen.
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Gemeinden in Randlagen vernetzen und Arbeitsplätze schaffen
Über die Beförderung hinaus hat das Seilbahnsystem die soziale Integration und Entwicklung der Gemeinschaft gefördert. Der Bau der Seilbahnen hat sowohl direkt als auch indirekt Arbeitsplätze in den Bereichen Bau, Wartung und Tourismus geschaffen. Darüber hinaus sind die Seilbahnen zu einem zentralen Ort für Gemeindeversammlungen und kulturellen Veranstaltungen geworden, die ein Gefühl der Einheit und eines gemeinsamen Ziels unter den Bewohnern fördern.
In wirtschaftlicher Hinsicht hat die verbesserte Anbindung einen positiven Wandel vorangetrieben. Durch den besseren Zugang zu Arbeitsplätzen haben die Einwohner besser bezahlte Jobs erhalten, was zu einem allgemeinen Anstieg des Haushaltseinkommens geführt hat. Dieser wirtschaftliche Aufschwung hat Investitionen in das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie in kleine Unternehmen ermöglicht und die Gemeinden weiter belebt. [2]
Angetrieben von erneuerbaren Energien
Die TransMiCable ist nicht nur eine clevere und umweltfreundliche Lösung, sondern auch ein Modell für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Das Seilbahnsystem wird zum großen Teil mit erneuerbaren Energien betrieben. Es verfügt nicht nur über zwei Solarpanels, die auf jeder der Kabinen angebracht sind, sondern wird auch durch die 70% Wasserkraft gespeist, die das Land Kolumbien Jahr für Jahr erzeugt. [4]
Fakten und Zahlen
- Bogotas Seilbahnsystem befördert täglich mehr als 20.000 Passagiere[2].
- Es gibt 163 Gondeln mit einer Kapazität von je 10 Personen[1].
- 3600 Passagiere können in einer Stunde befördert werden[1]
- Das Seilbahnsystem hat die Reisezeiten für die Anwohner um bis zu 80% reduziert[5].
- Betrieb durch erneuerbare Energien wie Wasserkraft und zwei auf den Kabinen montierte Solarpanels
Umweltfreundliche Transportlösung für entlegende Gemeinden
Das Seilbahnsystem von Bogota hat sich zu einem Symbol der Hoffnung für marginalisierte Gemeinden entwickelt. Einer Hoffnung, die Gräben überbrückt und wirtschaftliche Chancen fördert. Die schwebenden Gondeln haben Leben und Stadtbild von Bogota erneuert. Bogotas Seilbahnrevolution dient als Inspiration für andere Städte auf der ganzen Welt. Sie beweist die transformative Kraft nachhaltiger, inklusiver und gerechter urbaner Mobilitätslösungen.
Quellen:
[1] https://colombiacorners.com/riding-the-transmicable/
[2] https://www.transdev.com/en/reseaux/transmicable-2/
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/TransMiCable
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Hydroelectric_power_in_Colombia
[5] https://drexel.edu/lac/data-evidence/policy-evaluations/urban-transformations-health-the-case-of-transmicable-in-bogota/